Alles neu macht der Mai…

…und selbstverständlich auch die Seele frisch und frei. Immer wieder ist es der Frühling, der die Veränderungen bringt – oder besser gesagt: Der Veränderungen begünstigt, der beflügelt und einen einfach mit voller Wucht mit sich reißt, oft auch gleich das komplette Leben umwälzt. Wie Sie vielleicht wissen, war das im letzten Frühling so bei mir. Und auch in diesem Jahr stehen gewaltige Veränderungen an.

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Konventionell vs. Bio: Das Steak

An der Fleischtheke:

„Schau mal, da gibt’s sogar Biosteak. Das freut mich.“ „Aber das kostet ja ganz schön viel.“ „Ist aber auch besser.“ „Das weiß ich nicht, dem trau ich nicht. Schau dir mal den Preis an.“ „Ich weiß es aber.“ „Was darf’s denn sein, bitte?“ „Wir hätten gern Steaks.“ „Bio oder konventionell?“ „Bio und konventionell, bitte.“ „Und wer kriegt das Bio?“ „Ich.“ „Dann sagen’S mir beim nächsten Mal, welches besser war.“

Vorm heimischen Herd:

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Krautwickerl alias Kohlrouladen

Stellen Sie sich vor, heute werde ich Ihnen nur vom Kochen erzählen. Ich habs nämlich wieder getan. In aller Ausführlichkeit. Und dazu noch ein Rezept aus der Lecker-Bibel: Krautwickerl. Kohlrouladen sagen sie außerhalb der bairischen Sprachzone. Das Ergebnis war sehr fein, nur ein bisschen salzig nach meinem Geschmack. Nach dem Geschmack des Bekochten nicht. Woraus in beiden Fällen Verliebtheit abzuleiten ist. Ja, Sie lesen richtig. Es gibt da wieder jemanden, der sich über meine Kochkünste sehr freut. Und demnach sieht es gut aus für die Geschichten aus dem Paradies, die sich ja rein thematisch ums Essen drehen sollen. Lange Rede, kurzer Sinn…

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Planverschiebung

Es ist kaum zu fassen. Ein Klassiker in der Klischeesammlung des Lebens lautet: Es passiert immer dann, wenn du nicht damit rechnest. Genau so ist es – und „es“ kann dabei alles mögliche bedeuten. In meinem Fall ist „es“ jedenfalls der Auslöser, dass mir derzeit wieder einmal gar nicht nach Essen ist. Nennen Sie mich emotional, irrational und sonst was, ich stehe dazu. Vielleicht ist es eine Schwäche, sich so gefühlsintensiv dem Leben auszuliefern, aber ich wüsste nicht, wie ich mich vor den Wellen der Ereignisse schützen sollte. Packt mich eine Welle, lasse ich mich davontragen, gleichzeitig mit Angst und Freude im Herzen. Alles ist dann möglich – ein schmerzhaftes Ertrinken, ein Untergehen und Wiederauftauchen oder aber mit viel Glück ein adrenalingepeitschter Wellenritt. Und wer den Bauch voller Adrenalin hat, ist ein bisschen kopflos – ohne Kopf fehlt der Mund, in den man das leckere Essen schieben könnte. So einfach ist das erklärt. Weniger einfach sind freilich die Irrungen und Wirrungen, denen man gegebenenfalls leicht aufsitzen kann. Aber ein weiterer Griff in die Klischeespruchkiste des Lebens und man sieht: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Auf Neudeutsch: No risk, no fun.

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Zurück ins Paradies

Glauben Sie nur nicht, Frau Paradies wäre im Dornröschenschlaf versunken. Ganz im Gegenteil: Sie hat sich ein bisschen in der Hölle umgesehen, um dann schließlich festzustellen, dass das nichts für sie ist. Jetzt ist sie wieder da. Und hat sich an ihr Projekt erinnert. Um es gleich zu sagen – die Lebensumstände haben sich enorm gewandelt, nichts ist mehr, wie es zu Beginn der Aktion „Ich koche ein ganzes Kochbuch“ war.

Wie Sie sich vielleicht erinnern können, kocht Frau Paradies schon seit geraumer Zeit in einer so genannten Singleküche – wenn sie denn kocht. Seit gestern kocht sie in einer anderen Singleküche in einer anderen Stadt und die Küchenausstattung hat sich gesteigert. Zwei Herdplatten UND ein kleiner Backofen stehen ihr jetzt zur Verfügung. Das ist ein gravierender Unterschied und erweitert die Möglichkeiten enorm. Vielleicht so enorm, dass das zu Ende gebracht werden kann, was einst begonnen wurde.

Ein Wort zum Projekt – weil Sie die Ursprünge nicht mehr nachlesen können – leider. (Bei ihrem Höllentrip hat Frau Paradies in Erwägung gezogen, mit dem Blog umzuziehen. Dabei hat sie einige Artikel gelöscht, eben auch den vom Ursprung der Kockaktion.) Angeregt durch Julie&Julia – Film sowie Buch – kam ihr die glorreiche Idee: „Das könnte ich doch auch machen. Ein ganzes Kochbuch von vorne bis hinten durchkochen.“ Gesagt, getan, die „Lecker-Kochbibel“ wars, nicht das französische Kochbuch für Amerikanerinnen. Doch dann geriet das Projekt ins Stocken, die Lebensumstände ins Wanken, der Appetit ins Hintertreffen und jetzt sind wir da, wo wir sind. Der Liebste wird künftig nicht mehr beim Verköstigen dabei sein. Und auch kein neuer Liebster. Und ganz nebenbei hat Frau Paradies einige ihrer Prinzipien gelockert.

Nur damit keine Zweifel aufkommen: Frau Paradies geht es wieder gut. Nach Ihrem Höllenbesuch hat sie es verstanden, dass sie sich auch selbst genügen kann und muss. Und weil vorgestern Julie&Julia die Erinnerung an ihr Kochprojekt aufgefrischt haben, dachte sie sich… „Bringen wir das zu Ende, was begonnen wurde.“ Es war nur so eine Idee. Aber vielleicht wird ja mehr draus. Seien Sie gespannt.

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Feuerwerk, Zuckerwatte und die Liebe

Wissen Sie, manchmal bin ich hoffnungslos romantisch. Wahrscheinlich haben Sie das schon leise geahnt. Diesmal möchte ich nichts mit meinen eigenen Worten sagen, darum lasse ich den Poeten Bruce Springsteen und mein Foto sprechen.

Sandy the aurora’s rising behind us, the pier lights our carnival life forever
Oh love me tonight and I promise I’ll love you forever.“

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Im Regen stehen

Als ich mein Auto am Waldrand abstellte, wusste ich schon, was kommen würde. Ich wusste es schon auf der Fahrt dorthin. Der Himmel im Westen war dunkelgrau und das Licht warf einen seltsamen Strahlenkranz nach unten, weiter nördlich zogen sich dunkle Schleier Richtung Erde. Regen. Ein gelbliches Licht umrahmte die Szene. Mich zog es zur dieser Kraft hin – gerade in der flachen Ebene, die man hinter V. erreicht, war dieser Blick in den Westen so eindrucksvoll, dass ich nicht anders konnte.
Ich stieg also aus, wechselte die Flip-Flops gegen Sandalen, zog mir den Pulli drüber und ging einfach los. Frisch war es und ebenso frisch duftete der Wald. Der bereits vorangegangene Regen hatte auf den Weg mit den Kiefernnadeln schöne Muster gemalt. Eine Amsel sang ganz klar, ansonsten war nichts zu hören. Der Wald lag da und wartete, er atmete ruhig, aber er wartete. Er begrüßte mich nicht mit seiner üblichen Freundlichkeit und auch der Platz, den ich nach ein paar Himbeeren vom Wegesrand erreichte, strahlte nicht die vertrauliche, wissende, magische Ruhe aus. Die Luft zitterte ein wenig. Mein Teelicht hatte wohl jemand anders abgebrannt, so dass ich die Zündhölzer umsonst in der Hosentasche hatte. Der Rosenkranz, der über dem rechten Kreuz hängt, schaukelte ein wenig im Wind. Die Bilder blickten mich von hinten an und ich drehte mich ein paar Mal um. Es war nichts anders, sagte ich mir – und doch war alles anders. Der Kreis hatte mich nicht tröstlich umschlossen, gerade so, als hätte er meine Unruhe gespürt, gerade so, als spürte er die Unruhe, die da draußen war und wartete. Lange hielt ich es nicht aus am Platz und ich ging schneller weiter.
Auf der ersten kleinen Lichtung blieb ich stehen. Rechts des Weges dichtes Fichtenunterholz, dunkel, dunkel, dunkel. Links noch niedriges Springkraut und weiter hinten die nackten rotbraunen Stämme der Kiefern. Auch sie waren vom Regen dunkel. Mein Blick wanderte nach oben und ich hätte meinen können, dass die Sonne die Wipfel erhellte, aber ich wusste, es war das gelbe Licht, welches das kommende Unwetter ankündigte. Und ich ging weiter, auch wenn mein Verstand sagte, „kehr um“. Was sollte passieren? Ich war in der Natur, selber ein Teil davon, ich lebte, warum sollte ich nicht einfach spüren, was kommen würde? Was sollte passieren?
Die lauschende Stille wurde vom Wind unterbrochen. Die dünnen Stämme bogen sich rings um mich und die bewegte Luft brachte die Bäume zum Sprechen. Sie sausten und raunten wie im Märchen und knarzten und nein, sie flüsterten nicht, sie sprachen deutlich. Sie sagten mir, dass ich es aushalten könne. Weil auch sie es taten und von Minute zu Minuten lebten, ja, eigentlich von Sekunde zu Sekunde – und tatsächlich gar nicht mit der Zeit, sondern einfach um des Lebens willen. Und darum könne ich das auch.
Ich erreichte die nächste, größere Lichtung. Und da öffnete sich der Himmel. Ich konnte mein Drama zelebrieren. Stellte mich mitten in die Lichtung, auf die trotz des Regens das Licht heller fiel. Und ließ es auf mich regnen. Es nieselte nicht, es war ein Platzregen. Und er rauschte auf mich nieder. Meine Tränen waren bald weggespült und es schmeckte nicht mehr salzig, sondern süß. Der Regen schmeckte süß und prasselte hart auf mich herab. Ich staunte, wie schnell ich nass war. Meine Haare waren bald dunkle, ein bisschen lockige Strähnen, mein schwarzer Pulli war schnell noch schwärzer, meine Jeans wurde schwer, sogar die Unterwäsche klebte auf meiner Haut, aus den Sandalen lief vorne das Wasser heraus. Ich stand mitten auf der Lichtung, schaute in den Himmel, der so viel weinte, drehte mich um meine eigene Achse und war allein im Wald, der einfach hinnahm, was passierte. Ich breitete meine Arme aus und meine Handflächen füllten sich so schnell mit Wasser. Aus dem Regen wurde zwischenzeitlich Hagel und kleine Eiskörnchen schmolzen auf meiner Haut. Ich dachte, dass ich frieren müsste, aber ich fror nicht. Ich war einfach. Und das Wasser lief mir übers Gesicht, in den Nacken und meine Kleidung sog sich mehr und mehr voll.
Ich dachte, ich könnte so stehen bleiben und abwarten, bis es vorbei war. Hoffte auf die Erleichterung, die sich danach einstellen würde, ja, so dachte ich es mir. Mit gewaschenem Kopf und neuen Mutes, warmen Herzens und Zuversicht, gerade wie nach einem Sonnenaufgang, so dachte ich es mir. Aber der Regen nahm kein Ende. Er ließ ein wenig nach, um dann noch stärker zu werden. Bis ein heftiger Donnerknall das Prasseln unterbrach und mir sagte: „Geh zurück. Deine Geduld ist verstanden worden.“ Den letzten Satz hörte ich nicht, aber ich muss wohl ein Einsehen gehabt haben, denn ich ging zurück. Auf den ersten heftigen Donnerknall folgten weitere und es mag seltsam klingen, aber ich sah die Blitze nicht nur, ich hörte sie auch weit drinnen im Ohr. Das Gewitter im Wald und ich, sonst niemand.
So ging ich zurück. Das Wasser floss über den Weg und ich ging mitten durch die Bäche. Die niedrigen Stauden am Wegesrand nickten unter den schweren Tropfen und ich dachte eine weibliche Stimme zu hören, aber es war niemand zu sehen. Ich musste niemanden sehen, ich wusste, wer es war. Der Regen ließ nicht nach, aber das Gewitter wanderte weiter. Als mich der Wald freigab und ich auf dem hellen Weg weiterging, fror ich bereits, aber trug eine tiefe Zuversicht im Herzen. Denn: Ich hatte keine Angst vor nichts und wusste, dass ich im Regen und im Hagel, bei Blitz und Donner stehen konnte.

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Limetten, Chili und die Straße des Donners

Da Essen nach wie vor auf meiner Prioritätenliste nicht ganz oben, sondern eher im alleruntersten Bereich angesiedelt ist, ist die logische Schlussfolgerung, dass ich Ihnen keine neuen Erlebnisberichte liefern kann. Wobei es eine Ausnahme gibt. Eine einzige. Dabei handelte es sich um die Prüfung der Single-Küche auf Dreigängemenü-Tauglichkeit. Die Küche hat bestanden, so viel sei gesagt. Das Resultat war eine Eigenkomposition mit den Hauptbestandteilen Liebe, Limetten und Chili. Avocadosalat mit Shrimps, Chili und Limettensaft. Dazu Holundersekt. Rotes Curry mit Schwein, Austernpilzen, Paprika, Frühlingszwiebeln mit Chili, Limettensaft und Kokosmilch an Jasmin-Reis. Dazu einen leichten Weißwein. Panna Cotta mit Erdbeeren. Dazu …

Wissen Sie, manchmal genügt Essen nicht. Und Liebe auch nicht. Weil das Leben zu viele Fragen stellt. Wahrscheinlich sagte Henry David Thoreau darum: „Lieber als Liebe, als Geld, als Ruhm, gebt mir Wahrheit.“ Ich ergänze: Und Klarheit. Und merke an: Zwischen Liebe und Wahrheit könnte ich mich schwer entscheiden. Oder anders: Wahrheit ist Liebe.

Wissen Sie – trotzdem ist Sommer. Und wie. Autofahren ist für mich manchmal die Momentaufnahme, die Versinnbildlichung des Weges, den man fährt – ich spüre dann, dass ich auf der Lebensreise bin. Mit heruntergelassenen Scheiben, die Klimaanlage ignorierend, Musik, flatternden Haarsträhnen strecke ich die Hand aus dem Fenster, spüre den kühlen Gegenwind, meine Lungen können nicht genug bekommen vom Duft der frisch gemähten Wiesen, deren Gras in langen Reihen in der Sonne zu Heu trocknet, vom Duft des Waldes, dessen Schatten dunkelgrüne Lichtreflexe auf die Straße wirft, vom Duft der warmen Straßen und den vielfältigen Gerüchen der Menschen in den Ortschaften, ich atme ein und atme ein und die Sinnlichkeit und der Lebensschmerz treiben mir die Tränen in die Augen. Es ist die Straße des Donners, auf der ich fahre. Wir sind Reisende allesamt.

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Die Single-Küche – Zwei Herdplatten und ein Esser

Es hat lang gedauert, bis ich heute endlich damit herausrücke: Aber die Wahrheit ist, dass ich schon seit Januar mit einer Single-Küche vorliebnehme. Sie wissen ja, wie es ist. Die Arbeit verschlägt einen oft recht willkürlich in einsame Gegenden, wo man schließlich erkennt, dass es kein Zurück an den heimischen Herd gibt. Diese letzte Erkenntnis habe ich erst kürzlich erlangt, wodurch eins noch deutlicher zum Tragen kommt: Eben jene Single-Küche, die nun zur echten Realität meines heißen Essens geworden ist.

Wie ich Ihnen bereits verraten habe, ist Nicht-Essen manchmal ein Zustand, der sich gut und nahezu automatisch aushalten lässt. Da freut sich der Geist über die wachsende Klarheit, die ihm zuteil wird – und der Blick auf die Waage ist nicht minder erfreulich, so viel steht fest. Ebenso fest steht aber auch, dass der Tag mit Sicherheit kommt, an dem Essen wieder schmeckt. Und so komme ich auf meine Singleküche wieder zurück.

Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen nur ein schriftliches Bild von diesem Kleinod vermitteln kann. Sie ist rot – eine Farbe, die ich bestimmt nicht gewählt hätte. Sie ist geschätzte zwei Meter lang. Sie hat einen kleinen Kühlschrank, einen Hängeschrank, zwei Unterschränke, eine Spüle, eine handbreite Arbeitsfläche und zwei Kochplatten. Eine kleine und eine größere. Ein Backofen fehlt ganz einfach. Ebenso ein Gefrierfach. Aber wozu ein Backofen, wenn der Gefrierer fehlt? Das dachte sich wohl der Konstrukteur der Single-Küche und ließ dabei außer Acht, dass sich Singles hauptsächlich von Tiefkühlkost ernähren, um ein wahres Klischee zu bedienen.

Und ich denke mir auch: Für mich allein… Ein Kuchen? Ein Braten? Nein. Ich verrate Ihnen mal, mit welchen Leckereien mein Speisenplan seit Januar aufwarten konnte: Nudeln, Nudeln, Nudeln. Ja, ich weiß, Überraschung steht Ihnen nicht ins Gesicht geschrieben. Daneben gab es noch Nudeln, Reis mit Gemüse, Nudeln, Polenta, Griesbrei, Nudeln und Schmarren mit Kompott. Die Nudeln esse ich bevorzugt mit getrockneten Tomaten, Kapern und Parmesan. Angesichts der wenig abwechslungsreichen Kost gibt es oft einfach nur ein Brot mit was drauf. Käse meistens. Pudding hab ich auch schon mal gekocht.

Wahrscheinlich bin ich jetzt in Ihren Augen unglaubwürdig geworden. Eine Frau, die gerne kocht, lässt sich doch nicht vor einer Single-Küche abschrecken, werden Sie denken. Und Recht haben Sie. Es geht nicht ums Kochen. Sondern ums Essen. Naja, und das gehört ja wiederum unbestreitbar zusammen. Allein Essen… Das ist eine Herausforderung.

Mit meinen Nudeln saß ich auf dem Bett und schaute fern. Fast egal was. Hauptsache ich war in geselliger Runde und ich hörte Stimmen. Inhaltliches war weniger als zweitrangig. Und jetzt, jetzt habe ich keinen Fernseher mehr. Jetzt sitze ich am Tisch, schiele in den Laptop und lese Zeitschriften. Das heißt, ich esse und blättere und überfliege. Aber einfach nur essen? Geht schlecht. Wahrscheinlich würde es gehen, sich nur auf das Essen zu konzentrieren, ganz in in sich gekehrter Manier. Nur: Das ist nicht mein Ding momentan.

Darum stelle ich befriedigt fest: Essen muss nicht immer selbstgekocht sein. Auch eine Single-Küche kann Dreigängemenüs hervorbringen, das wird sich weisen. Und zu guter Letzt: Es ist Sommer. Und einer geht noch: Manchmal wird eben doch so heiß gegessen, wie gekocht wurde. Und das ist sehr gut so.



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Essen im Sprachgebrauch, Teil 10: Nicht ganz gebacken sein

Wer nicht ganz gebacken ist, hat sie nicht alle beieinander. Die fünf Sinne. Weil er ständig unglaublichen Mist baut oder sagt oder plant, ohne sich dabei großartig was zu denken. Wenn Brot nicht ganz gebacken ist, hat es in der Mitte einen teigigen Klumpen. Genauso teigig ist das Gehirninnere des Besagten, vermutet man. Matschig, klebrig und ungenießbar. Hätte noch ein wenig gebraucht, ist noch nicht ganz ausgereift, ebenso wie die Gedanken.

Aber haben Sie jemals Schokoladenkuchen gegessen, dessen Innerstes noch ein klein wenig warm und flüssig war? Können Sie sich gerade vorstellen, einen Löffel von dieser dunklen Schokoladigkeit in den Mund zu nehmen, riechen Sie den Kakao und den Zucker, schmecken Sie die herbe Süße und das Aroma der gerösteten Haselnüsse? Wie sich der Geschmack ausbreitet und Sie friedlich schlucken lässt? Auch das kann „nicht ganz gebacken“ heißen. Eigentlich doch ganz gut – wenn man sich immer den flüssigen Kern bewahrt, der alles möglich machen kann.

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